Unsere Elf mit den heimlichen Helden der Bundesliga
Es ist wieder die Zeit des Jahres, in der die Fußballwelt zurückblickt, um die herausragenden Spieler der abgelaufenen Saison auszuzeichnen und die Teams der Saison zu wählen.
Aber was ist mit jenen Akteuren, die bei der Wahl zu den Spielern der Saison keine große Rolle spielen, aber still und leise maßgeblich zum Erfolg ihrer Vereine beigetragen haben? Wir holen hier diese Spieler vor den Vorhang, deren Leistungen zu Unrecht ein wenig untergegangen sind: Unsere Elf der heimlichen Helden der Bundesligasaison 2021/22!
Torhüter
Lukas Hradecky (Bayer 04 Leverkusen)
Zwar hatte Yann Sommer die meisten Paraden in der Liga, aber wir wählen für unser Team die Nummer drei in dieser Liste, Leverkusens Schlussmann Lukas Hradecky.
Der Finne hat in 32 Ligaauftritten beeindruckende 119 Paraden vorzuweisen – die meisten aller Torhüter der Top-6-Teams. Außerdem konnte er achtmal seinen Kasten sauber halten.
Hradecky hat nicht nur fantastische Reflexe und hat einen guten Abwurf, mit seinen 1,92 m hat er auch die perfekte Größe, um sich im Eins gegen Eins durchzusetzen.
Linker Außenverteidiger
David Raum (TSG Hoffenheim)
Es ist jetzt nicht so, dass David Raums offensive Kreativität in dieser Saison niemandem aufgefallen wäre. Allerdings ist tatsächlich untergegangen, mit welcher Leichtigkeit er seine Debütsaison in der obersten Liga bestritten hat.
Hoffenheims Sommerverpflichtung aus Fürth hat beeindruckende elf Vorlagen geliefert und war der fleißigste Sprinter der Bundesliga – ein Beweis für den unglaublichen Einsatz, den er in jedem Spiel abliefert.
Wir denken, diese Saison war nur ein erster Vorgeschmack auf eine äußerst vielversprechende Zukunft für Raum, der mittlerweile auch in der deutschen Nationalmannschaft angekommen ist.
Innenverteidiger
Evan N’Dicka (Eintracht Frankfurt)
Der Erfolgslauf der Eintracht zum Titel im Europapokal ist auf dem ganzen Kontinent eine der Geschichten der Saison.
Ein Schlüsselspieler dabei ist ein Mann, der schon seit Jahren bei Football Manager-Fans unglaublich beliebt ist: Evan N’Dicka.
Der Linksfuß gehört zu den spielstärksten Verteidigern der Bundesliga und ist auch in der Luft eine Macht. Mit seiner Kopfballstärke entschärft er nicht nur mühelos gegnerische Flanken, sondern sorgt auch bei eigenen Standardsituationen ständig für Gefahr.
Philipp Lienhart (SC Freiburg)
Nico Schlotterbeck bekommt zu Recht viel Lob dafür, dass Freiburg in dieser Saison die drittbeste Abwehr der Bundesliga gestellt hat. Allerdings hat auch sein österreichischer Kollege Philipp Lienhart großen Anteil an diesem Erfolg.
Lienhart spielt bereits seit fünf Jahren für die Breisgauer, aber in dieser Saison ist er so richtig gereift, mit fünf Toren und den viertmeisten Befreiungsschlägen pro Spiel.
Der Österreicher überzeugt mit konsequentem Tackling, mentaler Stärke, Schnelligkeit und Kopfballstärke.
Rechter Außenverteidiger
Silvan Widmer (1. FSV Mainz 05)
Ebenso wie der linke Außenverteidiger in unserem Team ist auch Silvan Widmer ein Laufwunder und steht in Sachen Flanken und Sprints in den Bundesligastatistiken weit oben.
Mainz hat in dieser Saison die ansteigende Form aus der Rückrunde der Vorsaison bestätigen können und Widmer, der letzten Sommer aus der Schweiz kam, hatte entscheidenden Anteil daran.
Immerhin hat der 29-jährige Schweizer mit den weiten Einwürfen und der Pferdelunge in dieser Saison für die Nullfünfer ganze neun direkte Torbeteiligungen aufzuweisen.
Linker Flügelspieler
Filip Kostić (Eintracht Frankfurt)
Ein weiterer Star dieser Eintracht-Saison ist Filip Kostić, der ein Stammgast auf den Listen der unterschätztesten Bundesligaspieler zu sein scheint.
Der Serbe kann links vom Außenverteidiger bis zum Flügelstürmer alles spielen und ist in jeder Position effektiv. Insgesamt kam er in dieser Saison in allen Wettbewerben in 42 Einsätzen auf sieben Tore und 12 Vorlagen.
Niemand hat in dieser Bundesligasaison mehr Flanken geschlagen als Kostić, der sich mit seiner Laufstärke, Balance und Dribblingkunst immer wieder in gute Positionen bringt.
Zentrale Mittelfeldspieler
Kerem Demirbay (Bayer 04 Leverkusen)
Auch wenn Patrik Schick mehr Tore und Moussa Diaby mehr Vorlagen vorzuweisen haben, kann kaum überschätzt werden, wie wichtig Kerem Demirbay für Leverkusens Erfolg in dieser Saison war.
Der 28-Jährige agierte dabei etwas tiefer, eroberte Bälle für seine Kollegen zurück und erledigte notfalls auch die Drecksarbeit, um gegnerische Konter zu unterbinden.
Dazu schlägt Demirbay nicht nur fantastische lange Bälle und beweist auf dem Platz viel Übersicht, sondern ist auch ein Experte für Standards.
Anthony Losilla (VfL Bochum)
Nach einem schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen hatte der VfL Bochum am Ende bei seiner Rückkehr in die Bundesliga nicht viel mit dem Abstiegskampf zu tun.
Ein Schlüssel dafür ist die Organisation und Ruhe, die „Captain Fantastic“ Anthony Losilla konstant in sein Team gebracht hat.
Der 36-jährige Franzose lieferte Woche für Woche ein enormes Arbeitspensum ab: Er ist in der Liga am zweitmeisten gelaufen, hat die meisten Kopfballduelle gewonnen und die sechstmeisten Bälle abgefangen. Spieler wie Losilla, die in jeder Hinsicht alles für ihr Team geben, sind der Traum eines jeden Trainers.
Rechter Flügelspieler
Sheraldo Becker (Union Berlin)
Becker, der Nationalspieler aus Suriname, ist offiziell der zweitschnellste Spieler der Bundesliga und hat sich in dieser Saison auf dem Platz deutlich verbessert.
In seiner dritten vollen Saison scheint er sich endgültig an das Tempo in der Bundesliga gewöhnt zu haben und hat neue persönliche Bestwerte in Sachen Einsätze, Tore und Vorlagen aufgestellt.
Der 27-Jährige war an 10 der 50 Ligatore seines Teams direkt beteiligt, hat die meisten Schüsse bei Union abgegeben und mit seiner ständigen Torgefahr mitgeholfen, dass sich die Berliner erneut für den Europapokal qualifiziert haben.
Stürmer
Branimir Hrgota (Greuther Fürth)
Auch wenn Fürth wieder absteigen musste, haben nur wenige Spieler die Berufung in diese Elf der heimlichen Helden mehr verdient als ihr Kapitän Hrgota.
Mit fünf Vorlagen und neun Toren, darunter das schnellste der Saison, war der schwedische Stürmer einer der wenigen Lichtblicke in einer enttäuschenden Fürther Saison, die auf dem abgeschlagenen letzten Platz endete.
Hrgota war an der Hälfte der 28 Bundesligatore seines Teams direkt beteiligt und ein Blick auf die weiteren Statistiken zeigt noch deutlicher, wie viel er geleistet hat:
Niemand im Fürther Team hat mehr Schüsse abgegeben oder mehr Torchancen kreiert als er. Der 29-Jährige, der 2018 mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewonnen hat, hat die viertmeisten Fouls gezogen und die zweitmeisten begangen, was beweist, mit wie viel Einsatz er bei der Sache war.
Mark Uth (1 FC. Köln)
Nach dem 16. Platz im letzten Jahr hat in dieser Saison niemand viel vom 1. FC Köln erwartet, aber unter Steffen Baumgart hat sich das Team wie verwandelt präsentiert und wurde dafür am Ende mit Tabellenplatz 7 belohnt.
Die Tore von Anthony Modeste waren offensichtlich ein Schlüssel für diesen Erfolg, aber der Beitrag seines Sturmpartners Mark Uth wird sträflich unterschätzt.
Mit fünf Toren und acht Vorlagen hat er seine erfolgreichste Saison seit langem gespielt, aber eine andere Statistik sagt noch viel mehr aus: Uth hat außerdem 51 Schüsse aufgelegt und damit mehr Torchancen direkt vorbereitet als jeder andere Spieler des Effzeh.
Natürlich braucht jedes Team gute Ersatzspieler, die ein Spiel auch mal drehen können, wenn es darauf ankommt. Hier ist unsere Ersatzbank:
Mark Flekken (SC Freiburg)
Borna Sosa (VfB Stuttgart)
Moussa Niakhate (1. FSV Mainz 05)
Reece Oxford (FC Augsburg)
Julian Brandt (Borussia Dortmund)
Taiwo Awoniyi (Union Berlin)
Lucas Höler (SC Freiburg)